Steuererklärung für Studenten

Die meisten Studenten machen sich über eine Steuererklärung oft keine Gedanken, schließlich ist sie mit Aufwand verbunden und grundsätzlich auch nicht verpflichtend.

Tatsächlich kann es sich für dich aber lohnen, eine Steuererklärung abzugeben. Vor allem wenn du im vergangenen Jahr Steuern für einen Job gezahlt hast, solltest du dich mit dem Thema beschäftigen, denn einen Teil der gezahlten Abgaben, kannst du dir meist zurückholen.

Wann müssen Studenten eine Steuererklärung abgeben?

 Studenten in Deutschland sind generell nicht verpflichtet , eine Steuererklärung abzugeben. In vielen Fällen ist dies auch nachvollziehbar, schließlich werden keine Einkünfte erzielt. Die Befreiung gilt allerdings nicht nur für Studenten, die keinen Job haben. Auch wenn du im Sommer jobbst, auf 450-Euro-Basis arbeitest, ein bezahltes Praktikum absolvierst oder als studentische Hilfskraft angestellt bist, erspart dir der Gesetzgeber die Pflicht zur Steuererklärung.

Wie so oft gibt es allerdings Ausnahmen. Wer freiberuflich tätig ist, muss beispielsweise eine Steuererklärung abgeben, sobald seine jährlichen Einkünfte den steuerfreien Betrag (9.408 Euro Stand 2020) übersteigen. Gleiches gilt auch für Mieteinnahmen oder Kapitaleinkünfte.

Wer also beispielsweise sehr erfolgreich an der Börse spekuliert, sollte immer im Hinterkopf behalten, dass die Gewinne ab dem Übersteigen des Freibetrages dem Finanzamt gemeldet werden müssen und der Einkommenssteuer unterliegen.

Gründe die für eine Steuererklärung sprechen

Steuern für Studenten leicht gemachtDie Tatsache, dass Studenten keine Steuererklärung machen müssen, dürfte für viele zunächst einmal eine positive Nachricht sein. Weniger Aufwand und Arbeit sind schließlich immer eine gute Sache. Tatsächlich kann es sich für dich aber lohnen, genau diesen Aufwand zu betreiben. Dies ist vor allem immer dann der Fall, wenn von deinen jährlichen Einnahmen bereits Lohnsteuern abgeführt wurden. Diese lassen sich unter Umständen zurückholen.

So können Studenten Ausgaben wie beispielsweise Studiengebühren oder Semesterbeiträge aber auch andere Aufwendungen, die mit dem Studium im Zusammenhang stehen, bei der Steuererklärung geltend machen. Dies bedeutet, dass die Ausgaben auf das Einkommen angerechnet werden, was wiederum die Steuerlast reduziert. Dadurch ergibt sich die Tatsache, dass im Vorfeld zu viel Steuern gezahlt wurden, welche nun auf Basis der Angaben in der Steuererklärung erstattet werden.

Besonders lohnend ist die Steuererklärung für Studenten mit einem Zweitstudium wie dem Master. Im Gegensatz zum Erststudium gilt ein Zweitstudium rein rechtlich als Fort- oder Weiterbildung, sodass viele Kosten als Werbungskosten abgesetzt werden können. Werbungskosten haben den Vorteil, dass sie in gewisser Weise über mehrere Jahre übertragen werden können. Durch den sogenannten Verlustvortrag wird die Steuererklärung auch für Studenten interessant, die während des Studiums keine Einnahmen haben. Mit der Steuererklärung werden die Verluste, die du durch die Ausgaben für das Studium generierst, festgehalten und senken später die Steuerlast, sobald du dein erstes Gehalt erzielst. Auf diese Weise kannst du dir praktisch nachträglich deine Studienkosten vom Staat erstatten lassen.

Was es bei der Abgabe zu beachten gilt

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Hilfreich sind Programme wie WISO Steuer für Mac und PC!

Beim Erstellen einer Steuererklärung müssen einige Dinge beachten werden. Gerade zu Beginn können die ganzen Formulare sehr komplex wirken. Wenn du dir die Aufgabe etwas vereinfachen willst, kannst du Programme wie das WISO Steuer Programm nutzen, welches gerade für Anfänger einige nützliche Hilfestellungen bietet.

Ein wichtiger Punkt bei der Steuererklärung sind die Fristen. Hier ist vor allem der Unterschied zwischen Studenten, die eine Steuererklärung machen wollen und denen, die eine machen müssen, wichtig. Eine verpflichtende Steuererklärung muss immer bis zum 31. Juli des folgenden Jahres abgegeben werden. Der Stichtag für die Steuererklärung 2020 ist also der 31. Juli 2021. Diesen Termin solltest du auch in jedem Falle einhalten. Wird eine Steuererklärung zu spät abgegeben, hat das Finanzamt seit 2019 die Möglichkeit, einen Verspätungszuschlag festzusetzen.

Im Falle von freiwilligen Steuererklärungen sind die Fristen deutlich weniger strikt. Hier können sich Studenten ganze vier Jahre Zeit lassen. Wer also beispielsweise 2020 einen Job annimmt, und feststellt, dass er seine Studienkosten aus den vergangenen vier Jahren noch geltend machen kann, hat dazu die Möglichkeit. Der Stichtag ist dabei der letzte Tag des Jahres. Eine Steuererklärung für 2020 muss also bis zum 31. Dezember 2024 eingereicht werden.

Ein wichtiger Punkt ist auch, an welches Finanzamt die Steuerklärung geht. Hier wird sich immer an deinem Hauptwohnsitz orientiert. Dabei spielt es keine Rolle, wo du studierst oder deinen Job hattest. Wenn dein Hauptwohnsitz beispielsweise immer noch bei deinen Eltern gemeldet ist, dann muss die Steuererklärung auch an das entsprechende Finanzamt geschickt werden.

Studienkosten von der Steuer absetzen

Damit es am Ende auch zu einer Steuererstattung kommt, ist es wichtig, dass auch wirklich alle relevanten Ausgaben in der Steuererklärung angeben werden.

Unter anderem lassen sich folgende Dinge als Sonderausgaben oder Werbungskosten geltend machen:

  • Semesterbeiträge
  • Studiengebühren
  • Fahrtkosten zur Uni
  • Kosten für Fachliteratur und Arbeitsmittel wie MacBooks und iPads
  • Auslandssemester
  • Drucker und technische Geräte für das Studium
  • Drucken und Binden von Seminar- und Abschlussarbeiten

Nicht immer wird das Finanzamt alles in voller Höhe anerkennen und anrechnen. Im Zweifel lohnt es sich aber, es zumindest zu versuchen.

Wichtig ist dabei, dass für alle Angaben Belege und Rechnungen aufbewahrt werden. Oft will das Finanzamt Nachweise für die Ausgaben sehen.